JULIA STRACHEY

20. August 1901 – 1979

 

Schriftstellerin, Werbegrafikerin

 

 

Julia Frances Strachey wurde in Allahabad im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh geboren. In Allahabad hatten sich auch ihre Eltern kennen gelernt und 1900 geheiratet: ihre Mutter Ruby Mayer stammte aus einer deutsch-schweizerischen Familie, war sehr jung - um die achtzehn Jahre - als sie Julia bekam und erinnerte - laut Julia - an eine Feenkönigin; ihr Vater Oliver Strachey war der Sohn von Sir Richard und Lady Jane Strachey, er besuchte das Eton und Balliol College, studierte Musik in Wien und wollte Konzertpianist werden; trotz seiner Musikbegeisterung musste er erkennen, dass er als Pianist nicht gut genug war um Karriere zu machen und schlug eine kommerzielle Laufbahn ein: er arbeitete bei der East India Company und später als Experte für Ent- und Verschlüsselungen für das britische Verteidigungsministerium.

Für Julia waren die ersten Jahre ihres Lebens in Indien wie ein Traum, sie liebte ihre Mutter und betete ihren Vater an, der ihr Geschichten erzählte, Lieder vorsang und am Klavier vorspielte. Diese idyllische, orientalische Welt endete, als sie fünf Jahre alt war.

1906 scheiterte die Ehe ihrer Eltern und Julia wurde, begleitet von ihrer schwangeren Mutter und dem für diese Reise eingestellten Kindermädchen Mabel, auf den Weg nach England geschickt. Während eines mehrwöchigen Aufenthalts in Rom kam Julias Halbbruder zur Welt; Julia reiste mit Mabel weiter und sah, trotz des Versprechens bald nachzukommen, ihre Mutter erst in den dreißiger Jahren wieder.

Die nächsten vier Jahre lebte sie bei ihrer Tante Elinor Rendel (geb. Strachey) und ihrem Onkel James Meadows Rendel in London, Melbury Road: die Tante wirkte auf Julia distanziert und ernst, mit einer harten, rauen und hässlichen Stimme, das alte schottische Kindermädchen der Stracheys sprach kaum mit ihr, der Nebel Londons trug zu ihrem Unglück bei; lediglich ihre Cousins und Cousinen heiterten sie etwas auf, besonders Betty, die Studentin der Slade School of Art war, mit Julia zeichnete und ihre Märchenbücher illustrierte.

Julia wurde in die Internatsschule Brackenhurst in Hindhead / Surrey geschickt, wo sie Frances Marshall (später verh. Partridge) kennen lernte und eine enge Freundschaft schloss, die ein Leben lang hielt. Frances war Tagesschülerin und lebte mit ihren Eltern in Tweenways, einem Anwesen mit großem Park ganz in der Nähe; ihre Mutter Margaret Marshall, eine Freundin von Julias Tante Elinor Rendel, kümmerte sich um Julia, sie verbrachte jeden Sonntag und auch die Ferien bei den Marshalls und hatte erstmals wieder das Gefühl, dazu zu gehören.

Nach der Scheidung der Eltern heiratete ihr Vater 1911 die Feministin Ray Costelloe; Julia kam in die Obsorge von Alys Whitall Russell, der Tante ihrer Stiefmutter, deren Ehe mit Bertrand Russell gescheitert war und die mit ihrem Bruder, dem Schriftsteller Logan Pearsall Smith zusammen lebte; "Aunty Loo" stand der Frauenbewegung nahe und bemühte sich, Julia ein stabiles und ordentliches Zuhause zu geben. Julia lebte nun außerhalb der Schule in Ford Place, einem romantischen Elizabethanischen Haus bei Arundel in Sussex und in St. Leonards Terrace in Chelsea.

Bei der Schwester von Alys Russell und Mutter von Ray Costelloe Strachey, der Kunsthistorikerin Mary Berenson und deren Mann Bernard verbrachte sie in den folgenden Jahren viele Ferien in deren Villa I Tatti nahe Florenz; I Tatti war Treffpunkt für Intellektuelle, KünstlerInnen und LiteratInnen aus aller Welt und Julia lernte eine gelehrte, künstlerische und luxuriöse Welt kennen - und sie lernte das strahlende Licht der italienischen Landschaft lieben, das für sie unvergleichlich und einzigartig blieb. Seit dieser Zeit bedeuteten ihr Eleganz, Geschmack, Kunst und Gelehrsamkeit, aber auch Luxus viel - eine Lebenseinstellung, die sie in dem Satz ausdrückte: Auf einer rosaroten Felldecke zu liegen und absolut nichts zu tun, das ist das ideale Leben.

Ab September 1913 besuchte Julia die exklusive und fortschrittliche Bedales School in Steep / Hampshire, in der Mädchen und Buben gemeinsam unterrichtet wurden und Kunst, Handwerk, Schauspiel aber auch Sport Schwerpunkte des Unterrichts waren. Julia fühlte sich in Bedales nicht sehr wohl, sie hasste die sportlichen Aktivitäten, war auch nicht besonders erfolgreich in den Grundfächer, liebte aber Schauspiel, Zeichnen und Malen.

Mit achtzehn belegte sie einen Kurs in Psychologie am Bedford College, wechselte aber bald zur Slade School of Fine Art in London, wo sie zwei Jahre Werbegrafik studierte: zuerst sechs Tage, dann drei Tage pro Woche.

Finanziell von ihrer Tante unterstützt, zog sie um 1921 in eine Wohnung am Wellington Square, die sie mit Hester Pellatt* teilte: Julia bewunderte die lebhafte, intellektuelle Hester und lernte durch sie, ihre Schüchternheit in Gesellschaft abzulegen. Die beiden machten eine dreimonatige Reise nach Italien, besuchten Florenz, San Gimignano, Venedig und genossen das freie Leben.

Im Februar 1924 zog Julia - auf Wunsch ihres Vaters und seiner Frau - in deren Haus 42 Gordon Square; sie lebte nun in unmittelbarer Nachbarschaft von Virginia und Leonard Woolf, Clive Bell, ihres Onkels James Strachey und seiner Frau Alix; ganz in der Nähe wohnte auch ihre Freundin Frances Marshall. Man fand Julia amüsant, temperamentvoll und extravagant, nach Virginia Woolf: ein begabter Nichtsnutz. Sie lebte in den Tag hinein, malte und zeichnete - allerdings erfolglos - Werbeplakate, war unglücklich und auf der Suche nach der großen Liebe.

Sie lernte die Malerin Dora Carrington kennen, die beiden hatten eine kurzfristige Beziehung - illustriert durch eine erotische Federzeichnung Carringtons -, aus der eine lebenslange Freundschaft entstand: Julia schrieb einen Text über Carrington ("A Study of a Modern Witch"), Carrington malte eine Porträt von Julia. Carrington lebte in Ham Spray mit Julias Onkel Lytton Strachey - für Julia der lebhafteste Mensch, der ihr jemals begegnete - zusammen, hatte komplizierte Beziehungen zu Frauen und Männern und war mit Ralph Partridge verheiratet, der ab 1926 Lebensgefährte und späterer Mann von Julias Freundin Frances war.

Nach einem Besuch von Julia in Ham Spray schrieb Carrington 1926 an ihren Freund Gerald Brenan:

"Das Verrückte ist, daß ich tatsächlich eine lilienweiße Dame habe (oder eher nicht 'HABE') mit Augen wie eine Chinesin & Armen aus reinster Milch, die Nacht um Nacht in meinem Haus schläft, & man nichts tun kann, außer sie aus der Entfernung zu bewundern, & beiläufige Küsse zu ergattern unter dem Vorwand, gute Nacht zu sagen" (Jane Hill: Carrington, S. 100)

Im Oktober 1926 begann Julias Beziehung zu dem gleichaltrigen Bildhauer und Maler Stephen Tomlin, der 1925 durch David "Bunny" Garnett in den Bloomsbury-Kreis eingeführt worden war. Tomlin, bisexuell und psychisch labil, war auch mit Carrington befreundet, entschied sich aber für Julia. Die beiden fuhren für einige Monate nach Paris und lebten in einem Studio in Montmartre (Rue Turgot), wo Julia für den Modedesigner Paul Poiret als Model arbeitete; Poiret war einer der ersten, der Kleidung ohne Korsett entwarf, seine Entwürfe in einem Modealbum veröffentlichte und auch ein eigenes Parfum entwickelte. Zu Julias Zeit war sein Erfolg bereits im Schwinden, Coco Chanel wurde zum Star in der Designerwelt.

Nach ihrer Heirat mit Tomlin im Juli 1927 bewohnte das Paar ein Cottage in Swallowcliffe westlich von Salisbury und versuchte durch gemeinsames kreatives Arbeiten - Julia sollte entwerfen, Stephen modellieren - mit den zunehmenden Eheschwierigkeiten umzugehen: Stephen trank zu viel und war depressiv, beide hatten außereheliche Beziehungen, Julia liebte ihn, meinte aber, dass niemand mit ihm leben kann. Aufenthalten bei ihrer Tante Dorothy Bussy in deren Haus "La Souco" in Roquebrune in Frankreich verdankte sie ruhige Zeiten ohne Ablenkungen, in denen sie ihren ersten Roman schrieb; sie schickte das Manuskript an die Hogarth Press und überzeugte Virginia Woolf, die humorvolle, eigenwillige Texte von Frauen mochte.

Nach vier Jahren Ehe trennten sich Julia und Stephen Tomlin; Julia zog in ein kleines Haus in der Londoner Weymouth Street, in dem auch Frances und Ralph Partridge wohnten, wenn sie in London waren. Sie stürzte sich ins Gesellschaftsleben und nahm alle Einladungen von künstlerischen bis zu adeligen Kreisen wahr, in London und am Land.

Eine Affäre mit dem Maler Wogan Philipps, der zu dieser Zeit mit Rosamond Lehmann verheiratet war, führte schließlich im März 1934 zur endgültigen Trennung und Scheidung. Tomlin wohnte bis zu seinem frühen Tod 1937 weiter in Swallowcliffe.

Julia schrieb zwar regelmäßig, nutzte aber ihre Ausbildung an der Slade School, um mit Werbeplakaten oder Zeichnungen für die Vogue Geld zu verdienen; sie war bei einer Freundin, der Avantgarde-Fotografin Barbara Ker-Seymer in deren Londoner Studio (über Asprey’s in der Bond Street) stundenweise beschäftigt.

1939 besuchte Julia die St. Denis Drama School um etwas über Theaterproduktion zu lernen, da sie eine Theaterstück schreiben wollte. Hier lernte sie den um siebzehn Jahre jüngeren Maler und Kunsthistoriker Lawrence Gowing kennen und lieben; sie bewohnten eine Wohnung in 88 Charlotte Street und verbrachten die ersten Kriegsjahre zum größten Teil in Ham Spray bei Frances und Ralph Partridge, in der Nähe im Mill House und in Shalbourne. Ab 1943 war Julia in London als Feuerbeobachterin tätig (Paultons Square und Chelsea).

Nach dem Krieg lebten die beiden in London (Wellington Square) - Julia arbeitete als Verlagslektorin für Secker and Warburg - und in Newcastle, wo Gowen an der Art School bis 1958 eine Professur hatte; zu ihrem Freundeskreis zählten in Newcastle Quentin Bell, der Neffe Virginia Woolfs und sein Frau Anne Olivier, in London waren es u . a. T. S. Eliot, Rosamond Lehmann und Stephen Spender. Ab 1952 war Julia Mitglied des Bloomsbury Group Memoir Clubs, in dem ab März 1920 regelmäßig biografische Texte vorgestellt und diskutiert wurden. Ein Jahr zuvor war ihr zweiter Roman "The Man on the Pier" erschienen, der in der Umgebung von Ham Spray spielt.

Nachdem sie sich schon über zwölf Jahre kannten, heirateten Julia und Lawrence Gowing im März 1952. Julia behielt ihre Wohnung in London (Percy Street) und lebte hauptsächlich in Newcastle. 1958 übernahm Gowing die Leitung der Londoner Chelsea Art School, sie übersiedelten ganz nach London und erwarben Gordon House in Lambourne / Berkshire, nicht allzu weit entfernt von Ham Spray.

Auf Grund seiner Tuberkulose-Erkrankung musste Gowing immer wieder längere Zeit in einem Sanatorium verbringen, Julia fühlte sich vereinsamt und depressiv, sie begann eine psychotherapeutische Behandlung, in deren Folge ihr auch Antidepressiva verschrieben wurden, von denen sie abhängig wurde. Sie verzweifelte an der Welt und zweifelte an sich selbst, verstärkt durch die Scheidung von Gowing, die 1964 erfolgte; Gowing hatte sich 1962 in eine Lehrerkollegin verliebt, der Versuch zu dritt zusammen zu leben scheiterte. Julia zog sich zurück und konzentrierte sich auf das Schreiben autobiografischer Texte, in denen sie ihre Enttäuschung, Wut und Verwirrung zu Wort kommen ließ. Sie war traurig und einsam, zu krank um an irgendetwas Interesse zu haben. Ihre Freundin Frances Partridge stand ihr auch am Ende ihres Lebens zur Seite; Julia Strachey verstarb 1979 im Spital von Paddington.

 

Frances Partridge beschrieb ihre Freundin Julia als Frau, die ihre Energien dafür verwendete, das zu tun, was sie wirklich liebte: sie las sehr viel und selektiv - Tschechow, James und Proust waren ihre Favoriten -, sie liebte Tiere, respektierte sie zu sehr, um sie als Haustiere zu halten, konnte sie stundenlang beobachten; ebenso beobachte sie ihre Freunde, war fasziniert von menschlichen Charakteren; sie genoss die Feste in den Landhäusern ihrer FreundInnen, brauchte aber den Reiz der Großstadt. Sie war äußerst kritisch, vor allem sich selbst gegenüber, war der Überzeugung, dass man nur unter den besten Voraussetzungen - wohlhabend, anregende Freundschaften, umgeben von Pflanzen und Tieren - erfolgreich schreiben konnte, und das genau sie als aufstrebende Schriftstellerin diese Voraussetzungen nicht hat.

 

Julia Strachey hat nicht viel publiziert, sie war aber eine ungewöhnlich begabte Schriftstellerin, und sie war eine Perfektionistin, die immer wieder an Texten feilte, sie manchmal auch nur geringfügig änderte und sie dann erst aus der Hand gab, wenn sie damit zufrieden war. Nach Erscheinen ihres ersten Romans schrieb ihr der für Literatur verantwortliche Herausgeber des New Yorker, dass er alles, was sie ihm sendet, drucken würde. Virginia Woolf bezeichnet den Roman als erstaunlich gut, geistreich, treffsicher, außergewöhnlich vollständig und individuell.

"Cheerful Weather for the Wedding" erschien im September 1932 in der Hogarth Press; der 120 Seiten starke Roman mit einer Auflage von 1212 Stück war in graues Leinen mit goldenen Aufdruck gebunden und hatte eine helles, malvenfarbenes, mit Blütenmustern bedrucktes Papierschild. Der weiße Umschlag - ein Entwurf von Duncan Grant - war rosa und blau bedruckt. Virginia Woolf hatte versucht, Dora Carrington für eine Illustrierung des Buches mit Holzschnitten zu gewinnen, hatte aber keinen Erfolg: Carrington war nach dem Tode Lytton Stracheys dazu nicht in der Lage. Der Roman ist die witzige, aber auch zynische Geschichte eines einzigen, komplizierten Tages im März - des Tages einer Hochzeit in Dorset, mit Blick auf die zum Teil absurden gesellschaftlichen Abläufe und die Eigenheiten der Beteiligten. Das Buch wurde mehrmals neu aufgelegt und 2012 verfilmt. Auf Deutsch erschien der Roman 2021 unter dem Titel "Heiteres Wetter zur Hochzeit" im Züricher Dörlemann Verlag.

1952 kam ihr zweiter und letzter Roman heraus: "The Man on the Pier" erzählt die klassische Geschichte der Liebe eines verheirateten Mannes zur Frau seines Freundes. Den Umschlag entwarf Barbara Elizabeth Hepworth. 1978 erschienen beide Romane bei Penguin, der Titel von "The Man on the Pier" wurde in "Integrated Man" geändert.

Während des Krieges schrieb sie Beiträge für die von John Lehmann in der Hogarth Press herausgegebenen Serien "Folios of New Writing" Autumn 1940, "New Writing and Daylight", Winter 1942-3 und Autumn 1944: eine Geschichte ("Fragments of a Diary") basiert auf einer Reise nach Portugal, die sie 1934 mit Frances und Ralph Partridge nach ihrer Trennung von Stephen Tomlin machte, in einer anderen Geschichte ("Pioneer City") verarbeitete sie Schulerlebnisse aus ihrer Zeit in Bedales.

In dem Sammelband "Turnstile One - A Literary Miscellany from the New Stateman and Nation" erschien 1948 ihre Kurzgeschichte "Complements for the Season"; in dem Band wurden auch Gedichte, Kurzgeschichten, Essays und Rezensionen von AutorInnen veröffentlicht, die zu Julias gesellschaftlichem Umfeld gehörten: z. B. Clive Bell, David Garnett, C. D. Lewis, Vita Sackville-West, Stephen Spender, Lytton Strachey, Leonard Woolf, Virginia Woolf.

Sie schrieb Beiträge für den New Statesman, rezensierte in der von Cyril Connolly herausgegebenen Zeitschrift Horizon. A Review of Literature and Art und veröffentlichte 1957 einen kritischen Kommentar zu Samuel Beckett in The Spectator. 1960 wurde im New Yorker die Kurzgeschichte "Can’t You Get Me Out of Here?" veröffentlicht, ein Text, den sie unter dem Titel "Animalia" zuerst im Bloomsbury Group Memoir Club vorstellte; ein weiterer - unpublizierter - Text für den Memoir Club war "The Bathrooms of my Life".

Spät in ihrem Leben begann sie ihre Erinnerungen zu schreiben und hinterließ eine Unzahl an Texten, die ihre Freundin Frances Partridge, die auch ein Vorwort zu ihrem ersten Roman schrieb, bearbeitete und als ihre Biografie "Julia. A Portrait of Julia Strachey by Herself" herausgab. Für das Buch, das 1983 in London erschien, wurden Briefe, Tagebücher, Notizbücher, Briefwechsel mit Lytton Strachey, Dora Carrington und Lawrence Gowing herangezogen, die heute in neun Schachteln am University College London aufbewahrt werden.

 

* Hester Pellatt war die Tochter von Thomas Pellatt, der Durnford School leitete; er gründete für seine Tochter Spyway School in Dorset, die sie mit ihrem ersten Mann Nigel Chapman ab 1927 leitete; die Ehe scheiterte, Hester zog wieder nach London und begann unter dem Namen Hester W. Chapman historische Biografien zu schreiben; sie war u. a. mit Rosamond Lehmann befreundet und führte eine sehr harmonische zweite Ehe mit dem Banker Ronnie Griffin; in ihrem Haus (Percy Street nahe Fitzroy Square) wohnte regelmäßig Cecil Day Lewis, Lawrence Gowing malte sie 1944.


Literatur- und Quellenverzeichnis:

J. Howard Woolmer: A Checklist of the Hogarth Press. 1917–1946. Woolmer/Brotherson Ltd., Revere, Pennsylvania 1986

Virginia Woolf: Tagebücher 2, 1920–1924. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1994

Virginia Woolf: Briefe 1. 1888–1927. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2006

Virginia Woolf: Briefe 2. 1928–1941. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2006

Hermione Lee. Virginia Woolf. Ein Leben. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1999

Alan & Veronica Palmer: Who’s Who in Bloomsbury. The Harvester Press, Brighton 1987

Julia Strachey: Cheerful Weather for the Wedding. With a new preface by Frances Pertridge. Persephone Books, London 2011

Julia Strachey: Julia. A Portrait by Herself & Frances Partridge. Victor Gollancz Ltd., London 1983

Jane Hill: Carrington. Leben zwischen Kunst und Liebe - Eine Biographie. Knesebeck, München 1995

S. P. Rosenbaum, James M. Haule: The Bloomsbury Group Memoir Club. Palgrave Macmillan, 2014

Selina Hastings: Rosamond Lehmann. Chatto & Windus, London 2002

orlando.cambridge.org (Suche: Julia Strachey)

en.wikipedia.org/wiki/Julia_Strachey

genealogy.kirkpatrickaustralian.com/archives/index.php (Suche: Julia Stachey)

de.wikipedia.org/wiki/Paul_Poiret

spartacus-educational.com/ARTtomlinS.htm

www.nytimes.com/1991/02/07/obituaries/sir-lawrence-gowing-a-painter-writer-curator-and-teacher-72.html

spywayschool.blogspot.co.at/2009/12/history-essay-dark-blue-exercise-book.html

www.hindheadmusiccentre.co.uk/aboutus.asp

www.abebooks.co.uk

www.npg.org.uk/


Helga Kaschl: Frauen in Virginia Woolfs Hogarth Press. Verlag Autonomie und Chaos, Berlin 2022

Im Berliner Verlag Autonomie und Chaos erschien 2022 eine Online-Ausgabe von "Frauen in Virginia Woolfs Hogarth Press" mit zusätzlichen illustrierenden Hintergrundtexten:

 

autonomie-und-chaos.de/die-buecher/helga-kaschl-frauen-in-virginia-woolfs-hogarth-press

oder

d-nb.info/1262912083/34

 

Das Buch kann kostenlos gespeichert und bei Bedarf ausgedruckt werden (448 Seiten, Format A4).

 

links: Julia mit ihrer Mutter Ruby Julia Strachey  im August 1902 / rechts: Julia um 1913

oben links: Alys Whitall Russell um 1907 / oben rechts: Mary Berenson / unten: I Tatti, das Anwesen von Mary und Bernard Berenson nahe Florenz.

links: Julia 1911 mit ihrer Stiefmutter Ray Costelloe Strachey /

rechts: Oliver Strachey 1912

oben: Julia: "liegen und absolut nichts tun, das ist das ideale Leben" / unten links: Julia 1922 in San Gimignano / unten rechts: 1927 mit ihrem Mann Stephen Tomlin.

1925: Julia porträtiert von Dora Carrington / Stephen Tomlin porträtiert von John Banting (Ausschnitt)

Ab 1927 bewohnten Julia und Stephen Tomlin ein Cottage in dem kleinen Ort Swallowcliffe. Carrington bemalte für ihre FreundInnen oft Innenräume und Türen,  für Julia und Stephen malte sie über der Wohnzimmertür eine am Wasserrand liegende Göttin.

oben links: Frances Marshall (Partridge) um 1920 /

oben rechts: Dora Carrington um 1928 in Ham Spray /

unten: Julia Strachey, Lawrence Gowing und Frances Partridge


"Heiteres Wetter zur Hochzeit", ins Deutsche übersetzt von Nicole Seifert und mit einem Nachwort von Frances Partridge, erschien 2021 im Züricher Dörlemann Verlag. Angela Schader schrieb im Kulturmagazin perlentaucher eine ausführliche Besprechung: "Eine Gottesanbeterin und ein Eisberg" ist nachzulesen unter:

https://www.perlentaucher.de/vorworte/angela-schader-ueber-julia-stracheys-roman-heiteres-wetter-zur-hochzeit.html


Julia Strachey - Veröffentlichungen (Auswahl):

Cheerful Weather for the Wedding. Hogarth Press, London 1932 / Viking Press, New York 1933 / Persephone Boolks, London 2011 / dt. Heiteres Wetter zur Hochzeit. Dörlemann Verlag, Zürich 2021

"Fragments of a Diary". In: Folios of New Writing. Autumn 1940. Hogarth Press, London 1940

"Pioneer City". In: New Writing and Daylight. Hogarth Press, London 1943

"Complements of the Season". In: V. S. Pritchett (Ed.): Turnstile One - A Literary Miscellany from the New Stateman and Nation. Turnstile Press, London 1948

The Man on the Pier. John Lehmann, London 1951

"Can’t You Get Me Out of Here?" In: The New Yorker, 23 Jan. 1960

Julia: A Portrait by Herself & Frances Partridge. Victor Gollancz, London 1983 / Little Brown & Co., Boston 1983 / Phoenix, 2000

Darin enthalten: "Harum-Scarum Life with Hester" / "Carrington" / "Displaced Persons" / "Cosmic Toes" / "Breakfeast in Percy Street" / "Snow in Lambourn" / "Doctor's Surgery" / "The Suicide Drive to Kew"


Bildnachweis:

Julia Strachey mit ihrer Mutter Ruby Julia Strachey, August 1902: unbekannter Fotograf, NPG x129609, © National Portrait Gallery, London

Julia Strachey um 1913: unbekannter Fotograf, NPG Ax160813, © National Portrait Gallery, London

Alys Whitall Russell um 1907: unbekannter Fotograf, NPG Ax160725, © National Portrait Gallery, London

Mary Berenson 1914-1917: unbekannter Fotograf, NPG Ax161082, © National Portrait Gallery, London

I Tatti 1909: unbekannter Fotograf, NPG Ax160755, © National Portrait Gallery, London

Julia Strachey mit ihrer Stiefmutter Ray Costelloe Strachey 1911: unbekannter Fotograf, NPG Ax160816, © National Portrait Gallery, London

Oliver Strachey 1912: Foto Ray Strachey, NPG Ax160806, © National Portrait Gallery, London

Julia Strachey liegend: Julia. A Portrait by Herself & Frances Partridge, Victor Gollancz, London 1983, S. 140ff

Julia Strachey 1922 in San Gimignano: en.wikipedia.org/wiki/Julia_Strachey

Julia Strachey und Stephen Tomlin 1927: Julia. A Portrait by Herself & Frances Partridge, Victor Gollancz, London 1983, S. 140ff

Julia Strachey 1925: Ölbild von Dora Carrington, www.wikidata.org/wiki/Q6306769#/media/File:Julia_Frances_Strachey_by_Dora_Carrington.jpg

Stephen Tomlin 1925: Ölbild von John Banting, www.pinterest.at/pin/554153929121784072/

Swallowcliffe: www.southwilts.com/site/Swallowcliffe/index.htm

Frances Marshall 1920: www.wikidata.org/wiki/Q794004

Dora Carrington 1928: reveriesunderthesignofausten.wordpress.com/2016/12/14/dora-carrington-1893-1932constantartist/

Julia Strachey, Lawrence Gowing, Frances Partridge: Julia. A Portrait by Herself & Frances Partridge, Victor Gollancz, London 1983, S. 236ff