Wyn Henderson

1896 - 1976

 

Typografin, Setzerin, Druckerin, Verlegerin, Kunstjournalistin, Leiterin einer Kunstgalerie

 

 

Wyn Henderson (geb. Winifred Ellen Lester) war ausgebildete Typografin, Setzerin, Druckerin, Verlegerin, Kunstjournalistin, Leiterin einer Kunstgalerie und einiges mehr.

Am 25. Juni 1915 heiratete sie in der Londoner Marylebone Parish Church Kenneth Henderson, Leutnant bei den South Nottinghamshire Hussars; in den darauf folgenden drei Jahren - jeweils im April - kamen ihre drei Kinder zur Welt: Kenneth Ian, Nigel Graeme und Fiona Susan. Wie in der Biografie "Dylan Thomas. A New Life" (Andrew Lycett) erwähnt wird, ging ihr Mann nach Argentinien und kümmerte sich dort um die Geschäfte seines Onkels Baron Alexander Faringdon; Wyn brach aus ihrem großbürgerlichen Leben aus und ließ sich 1923 scheiden. Sie entwickelte - nach Peggy Guggenheim - einen exzessiven Lebenshunger, hatte zahlreiche Beziehungen und bewegte sich in Kunst- und Literaturkreisen: so skizzierte sie Augustus John als junge Frau auf einem Briefbogen des Eiffel Tower Restaurants - damals Treffpunkt der Boheme - oder Kay Boyle schrieb für sie das Gedicht "Landscape for Wyn Henderson" (1931).

Wyn stand Zeit ihres Lebens vielen Künstler:innen / Literat:innen hilfsbereit zur Seite und erhielt auch von ihnen Unterstützung. Sie war eine beeindruckende Frau mit künstlerischen Neigungen, mit ihrem rotbraunen Haar entsprach sie dem venezianischen Schönheitsideal; älter werdend, litt sie darunter, dass sie wegen ihrer Körperfülle weniger Erfolg bei Männern hatte (Guggenheim), wobei es auch ihre Freundinnen nicht lassen konnten, sich abfällig darüber zu äußern.

Ihr Leben blieb auf vielen Strecken im Verborgenen, nach Andrew Lycett wurde sie als Tochter unverheirateter Eltern in Südafrika geboren. Ihre Mutter, eine begabte Musikerin, trat dort als Sängerin auf und soll auch die berühmte Schauspielerin Ellen Terry musikalisch begleitet haben; Nancy Cunard erwähnte sie als Autorin eines kurzen Artikels in ihrer Anthologie "Negro" - "Ada V. Lester: Clicking in the Zulu Tongue".

Wyns Lebensweg lässt sich nur an wenigen Stationen festmachen: Ehe und Kinder / Aquila Press / Hours Press / Betreiberin des Lobster Pott in Mousehole / Galerie Guggenheim jeune ...

Im Jänner 1929 gründeten Wyn Henderson (Geschäftsführung), der Schriftsteller und Übersetzer James Cleugh, der Jurist Frederick Hallis und der exzentrische Geschäftsmann Alexander Keiller (Direktoren) die kurzlebige Londoner Aquila Press (Kensington), einen Kleinverlag, der 1930 aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen wurde. Die aufwendig gestalteten Bände wurden - meist von Hand gesetzt - auf handgeschöpften Papier gedruckt und hatten limitierte Auflagen mit handkolorierten Illustrationen. U.a. erschienen "The Original Poems of Henry Howard, Earl of Surrey" (1929), "Christopher Marlowe: Edward the Second" (1929), "John Rodker: Adolphe 1920" (1929), "Mikhail Yurievitch Lermontov: A Song about Tsar Ivan Vailyevitch, his young body-guard and the valiant merchant Kalshnikov", ein besonders aufwendig gestalteter Band mit Holzschnitten von Paul Nash, "The Odes and Sonnets of Garcilaso de la Vega" (1930) und "Nancy Cunard: Poems (Two) 1925" (1930), dessen Einband Elliott Seabrooke gestaltet hat. Ein 1929 geplanter Band sollte einen besonderen Weg gehen: Ezra Pounds Ausgabe von "The Complete Works of Guido Cavalcanti". Der Band wurde von dem jungen Drucker John Sibthorpe betreut und es wurden mehrere Probeexemplare mit den ersten Seiten und leeren Blättern hergestellt und gebunden; als der Verlag in Konkurs ging, verlegte Pound die Ausgabe nach Genua, wo sie später in anderer Form erschien. Sibthorp gab einen dieser Blindbände Wyn, die ihn vermutlich an Dylan Thomas weiter schenkte, als er sie 1936 in ihrem Haus in Polgigga / Cornwall besuchte. Thomas beschrieb die leeren Seiten mit Versen, legte handbeschriebene lose Blätter bei und Texte seines Freundes Vernon Watkins. Über diverse Besitzer gelangte schließlich der Band in eine Auktion von Christie's und wurde schließlich um 13.145 GBP verkauft. 1930 versuchte der Okkultist und Schriftsteller Aleister Crowley - vergeblich - den Verlag zu kaufen und Wyn schrieb später in einer Erinnerung an Nancy Cunard: Ich sehe sie [Nancy Cunard] noch vor mir, mit ihrem zarten, wohlgeformten Kopf, wie sie ihre hübschen blauen Augen mit dem schelmischen Ausdruck eines ungezogenen Kindes rollt, den sie so oft annahm, in diesem Fall beim Anblick der grausamen und entsetzlichen Gemälde von Aleister Crowley, mit denen er vorübergehend die Wände des Verlags tapeziert hatte. Ihr scharfer visueller Sinn war zu Recht empört, aber nicht auf Kosten ihres lebhaften Humors.(www.forthethelemites.website/confessions-1929-ev)

1930 übergab Nancy Cunard die Leitung ihrer Hours Press in Paris an Wyn Henderson und John Sibthorpe, da sie sich mit ihrem Partner Henry Crowder auf die geplante Anthologie "Negro" konzentrieren wollte; Wyn war für die letzten Produktionen des Verlags, der sich mittlerweile zu einem professionellen Verlag entwickelt hatte, verantwortlich: Richard Aldingtons "Last Straws" erschien als signierte Ausgabe in einem jadegrünen Wildledereinband mit Goldprägung und als normale Ausgabe in einem hellbraunen Pappeinband mit Motiven von Douglas Cockerell, dazu kamen noch drei Gedichtbände von Harold Acton, Brian Howard und Bob Brown. Außerdem druckten sie und John einen gut durchdachten kleinen Katalog der Hours Press-Bücher: "The Hours Press Booklet". Der letzte Band des Verlages war Havelock Ellis' Essay "The Revaluation of Obscenity" und wurde von Wyn in Eigenregie geplant - Nancy Cunard war zwar überrascht, stimmte aber zu. Als sich aber herausstellte, das Wyn das Geld ausgegangen war und noch mehr Geld benötigt wurde um ausstehende Rechnungen zu bezahlen, kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Freundinnen: Nancy Cunard beklagte das schlechte Management und ließ sich auch von Abrechnungen und Erklärungen nicht vom Gegenteil überzeugen. Dazu kamen auch noch private Zwistigkeiten, da Wyn - zu Nancy Cunards Missfallen - mit ihrer Mutter, Lady Emerald Cunard, in Kontakt stand; nach einem heftigen Streit beendeten sie ihre Freundschaft. 1931 wurde der Verlag geschlossen.

Nach ihrer Rückkehr aus Paris wohnte Wyn in der Nachbarschaft von Vanessa Bells und Virginia Woolfs Bruder Adrian Stephen und dessen Frau Karin in Bloomsbury. Wyn eröffnete einen gut besuchten Musiksalon und arbeitete im neugegründeten, erfolgreichen Verlag von Desmond Harmsworth (44 Great Russell Street). Veröffentlicht wurden Werke von Roy Cambell (Taurine Provence", 1932), Wyndham Lewis (The Old Gang and the New Gang), Norman Douglas ("Summer Islands: Ischia and Ponza", 1931), Ezra Pound ("How to read", 1931), Mulk Raj Anand ("Curries & Other Indian Dishes", 1932) und - besonders bemerkenswert - eine gemeinsam mit Obelisk Press (Paris) gedruckte Ausgabe von James Joyces "Pomes Penyeach" (1932), illustriert von seiner Tochter Luca, die unter schweren Depressionen litt. Wyn unterstützte auch ihre enge Freundin Antonia White bei der Veröffentlichung des Romans "Frost in May" (1933) und machte sie damit bekannt. Nachdem Desmond Harmsworth seinen Verlag mit der Nonesuch Press fusionierte, verließ Wyn das Unternehmen.

Finanzielle Schwierigkeiten führten dazu, dass sich Wyn Henderson nach Cornwall zurückzog. In Polgigga, einem kleinen Örtchen in der Nähe von Land's End, nahe Penzance und Mousehole, mietete sie ein Cottage und lud im Frühjahr 1936 den einundzwanzigjährigen Dylan Thomas ein, "ihr Maskottchen und hochwillkommener Gast" zu sein. Das Haus lag drei Meilen vom nächsten Lokal entfernt - eine Art "Erholungskur" für Dylan; er schrieb, erkundete die Umgebung, brach aus - und er artikulierte seine Abneigung gegen das Landleben: "Wir leben hier in einem Cottage auf einem Feld, mit einem Garten voller Frettchen und Bienen. Jedes Mal, wenn man auf die Gartentoilette geht, läuft man Gefahr, gebissen oder gestochen zu werden.″ Zu Ostern hörte er sich mit Wyn eine Aufnahme der Matthäus Passion an - für ihn eine schöne homosexuelle Liebesgeschichte - und sie diskutierten über Psychologie; Wyn hatte sich mehrere Jahre einer Psychoanalyse unterzogen und analysierte sein exzentrisches Benehmen. Mitte Mai übersiedelte er mit Wyn in ein kleines Cottage auf dem Raginnis Hill oberhalb des Küstendorfes Mousehole, im Juni kehrte er nach London zurück, zurück zu Caitlin Macnamara, die er kurz vor seinem Aufenthalt in Pogigga kennen gelernt hatte. Dylan und Caitlin besuchten ein Jahr später, im Sommer 1937, Cornwall und heirateten am 11. Juli in Penzance. Wyn, die mittlerweile gemeinsam mit dem Maler Max Chapman das Gasthaus "The Lobster Pot" in Mousehole betrieb, gab ihnen Unterkunft und Verpflegung, war Trauzeugin, zahlte die standesamtlichen Gebühren und das Hochzeitsfest. Auch später kümmerte sie sich um Dylan und ließ sich nicht von den Exzessen des "struppigen Walisers" mit einem "Herz voller Liebe und Nerven voller Alkohol" beeindrucken, sondern sah ihre Aufgabe darin, ihn zu beruhigen.

1937 bot ihr Peggy Guggenheim die Leitung einer neuen Galerie an, die ein Ort internationaler und nationaler avantgardistischer Kunst, Lebensfreude und unkonventioneller Ideen werden sollte. Nach intensiver Suche fanden sie passende Räumlichkeiten in der ersten Etage des Hauses 30 Cork Street und "Guggenheim Jeune" wurde am 24. Jänner 1938 eröffnet - der Name war Wyns Idee als kluge Anspielung auf die berühmte Pariser Galerie Bernheim Jeune. Als gelernte Schriftsetzerin wusste Wyn, wie moderne Druckerzeugnisse auszusehen hatten, entwarf Briefkopf und Logo und designte die Ausstellungskataloge. Darüber hinaus war sie überaus tatkräftig, konnte gut mit der Presse und mit der zahlungskräftigen Kundschaft umgehen, hatte ein hervorragendes Personengedächtnis. In kürzester Zeit wurden über zwanzig Ausstellungen organisiert und die verschiedensten Medien und Techniken - Malerei, Drucke, Collagen, Fotografien, Bücher, Skulpturen, Keramiken, Möbel - präsentiert. Die Galerie stellte Werke von Künstler:innen wie Hans Arp, Constantin Brancusi, Alexander Calder, Jean Cocteau, Raymond Duchamp-Villon, Gisele Freund, Charles Howard, Wassily Kandinsky, Rita Kernn-Larsen, Henri Laurens, Reuben Mednikoff, Piet Mondrian, Henry Moore, Cedric Morris, Wolfgang Paalen, Grace Pailthorpe, Anton Pevsner, Jill Salaman, Sophie Taeuber-Arp, Yves Tanguy, John Tunnard, Geer van Velde u.a. aus und spielte eine wichtige Rolle in der modernen Kunstszene.

Die erste Ausstellung mit Objekten und Bildern von Jean Cocteau - Marcel Duchamp schrieb das Vorwort im Katalog - war ein finanzieller Misserfolg; Peggy Guggenheim kaufte heimlich einen Teil auf und machte das auch bei weiteren Ausstellungen, z.B. von Kandinsky. Auf diese Weise legte sie den Grundstein für ihre spätere Sammlung. Sehr erfolgreich war die Ausstellung von Yves Tanguy, der dadurch schlagartig erfolgreich und gut situiert wurde. Eine Ausstellung mit von Kindern gemalten Werken - darunter auch der junge Lucian Freud und Peggy Guggenheims Tochter Pegeen - fand zwar Interesse, aber wenig Käufer:innen. Die letzte Ausstellung war eine Fotoausstellung mit Werken von Gisele Freund. Im Juni 1939 wurde die Galerie aus finanziellen Gründen geschlossen, davor hatte Peggy Guggenheim schon einen Großteil der Kunstwerke in ihr Haus in Sussex (Yew Tree Cottage, Petersfield) gebracht, um sie vor Kriegsangriffen zu schützen.

Bereits im März dachte Peggy Guggenheim daran, ein Museum für moderne Kunst in London zu eröffnen, um einer breiteren Öffentlichkeit Zugang zu modernen Kunstwerken zu ermöglichen. Der Kunsthistoriker Herbert Read sollte die Direktion übernehmen, Wyn den Posten einer Archivarin bekommen. Der Krieg verhinderte diesen Plan, Peggy Guggenheim ging schließlich nach New York und wollte, dass Wyn Henderson nachkommt; Wyn blieb in England und lebte bis Sommer 1940 im Yew Tree Cottage, das dann verkauft wurde.

Über Wyns weiteres Leben erfahren wir bruchstückhaft durch biografische und autobiografische Texte aus Kunst- und Kulturkreisen, aus Fitzrovia und Bloomsbury:

Nach 1940 lebte sie in einem Cottage in Turville Heath nahe Henley on Thames / 1945 veröffentlichte sie den Artikel "George Downs: Social Realism in Contemporary Art" in der von Edgell Rickword herausgegebenen kommunistischen Zeitschrift "Our Time" (Voume 5, Number 3, October 1945) / um 1950 soll sie Haushälterin bei dem BBC Produzenten Bertie Rodgers gewesen sein / nach Dylan Thomas' Tod 1953 nahm sie sich um Caitlin und die Kinder an, reiste mit ihnen durch ganz Europa und lebte eine Weile in Italien.

Ein lebendiges Bild von Wyn Henderson vermittelt ein Freund von Dylan Thomas, der Schriftsteller und Anwalt John Mortimer (1923-2009) in seiner Autobiografie "Changing in the Wreckage"; seine Eltern hatten ein Haus in der Nähe von Wyns Cottage und er besuchte sie oft:

Wyns Cottage war "ein Ort, an dem man sicher sein konnte, einen ereignisreichen Abend zu erleben. Wyn und ihr Cottage wurden kurz nach dem Krieg zu einem Teil meines Lebens. Ich weiß nicht, wie alt sie damals war, tatsächlich habe ich ihr Alter nie erfahren. Sie hatte das Gesicht eines hübschen Kindes mit strahlenden Augen und einer spitzen Nase und den watschelnden, unbeholfenen Körper einer dicken Frau mittleren Alters. Sie war ein Teil der Welt von Bloomsbury gewesen, wenn man ihr Glauben schenken darf; aber sie hatte London und ihre Freunde in den Kneipen der Charlotte Street verlassen, um beim Pig Board in Henley zu arbeiten. Sie war, wenn man ihr glauben kann, die Geliebte vieler bekannter Persönlichkeiten, von Millionären, surrealistischen Malern, Schauspielern und Musikern gewesen. Sie war eng mit Havelock Ellis befreundet, der ihr beibrachte, im Stehen zu pinkeln, eine Kunst, die sie oft praktizierte, wenn wir nach Ladenschluss aus dem White Hart taumelten. Sie muss eine realitätsfremde Frau gewesen sein, denn von all diesen Beziehungen hatte sie kein Geld, keine Geschenke und schon gar keinen Pelzmantel behalten. Sie bewegte sich in ihrem von Kerzen und einem schwelenden Holzfeuer beleuchteten Häuschen, trug ein altes schwarzes Kleid und eine Kette mit großen bernsteinfarbenen Perlen, kochte Schüsseln mit Spaghetti und schenkte kleine Gläschen des algerischen Weins aus, den Besucher ihr brachten. Sie war immer fröhlich und konnte endlos von ihren Freunden und Eroberungen in den dreißiger Jahren erzählen.

Wyn Hendersons spätere Jahre waren nicht weniger dramatisch als die vor dem Krieg. Nach dem Tod von Dylan Thomas wurde sie eine enge Freundin seiner Witwe Caitlin, mit der sie durch Europa reiste und eine Zeit lang in Italien lebte. Schließlich kehrte sie, krank und erschöpft von einem ereignisreichen Leben, nach England zurück und begab sich in ein Krankenhaus, ich glaube, es war in Cambridge, um zu sterben. Davor beschloss sie, in die römisch-katholische Kirche aufgenommen zu werden, und ein vergleichsweise junger Dominikanermönch [Benet Wethered] besuchte sie, um ihr Religionsunterricht zu erteilen. Der Anblick dieses Mönchs hatte eine belebende Wirkung auf Wyn. [Vorausschauend meinte Wyn in den dreißiger Jahren, dass Samuel Becket den gleichen Reiz des Verbotenen ausstrahle wie Priester oder Mönche, gerade das mache ihn für Frauen unwiderstehlich.]

Wyn erholte sich rasch, verließ das Krankenhaus und heiratete in kurz darauf den Mönch, der aus seinem Orden austrat. Viele Jahre später unterrichtete der ehemalige Mönch Englisch in Chichester. In der Hoffnung, Wyn wieder zu sehen, fuhr ich hin und fand sie, gebirgig, aber nicht viel älter aussehend, unbeweglich in der Ecke des Raumes sitzend, immer noch mit strahlenden Augen, immer noch endlose Geschichten von den Schriftstellern und Malern erzählend, die sie gekannt hatte. Er war damals in den Fünfzigern, und als wir uns trennten, sagte er mir, dass Wyn ihm alles bedeutete und dass sie die einzige Frau war, die es je in seinem Leben gegeben hatte. Er starb vor ihr.

All das lag in der Zukunft, obwohl es Wyn vielleicht Mut gemacht hätte, wenn sie davon gewusst hätte, als sie bei Kriegsende durch die gastfreundliche Düsternis ihres kleinen Häuschens zog. Ich lernte ihre beiden Söhne kennen, beide bei der Luftwaffe, einer von ihnen verheiratet mit einer Nichte von Virginia Woolf, einem dünnen und sehr schweigsamen Mädchen, das wie ein Echo der großen Tage von Bloomsbury im Schatten saß. Andere Besucher waren der Bildhauer Naum Gabo und Harry, der örtliche Wilderer, ein Mann, der dem Liebhaber von Lady Chatterley sehr ähnlich sah und oft mit Wildbret und Fasanen kam. Er half Wyn nachts aus der Kneipe und unterstützte sie, wenn sie einen Havelock Ellis machte."

Wyn Henderson als junge Frau /

Hochzeit mit Kenneth Henderson / in späteren Jahren





Wyn Hendersons "Lobster Pot" in Mousehole /

Plaquette: Hochzeit von Caitlin & Dylan Thomas in Penzance



Literatur- und Quellenverzeichnis:
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Andrew Lycett: Dylan Thomas. A New Life. Abrams, 2005

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Karole P.B. Vail: Peggy Guggenheim. A Celebration. The Solomon R. Guggenheim Foundation, New York 1998, 1999

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campuspress.yale.edu/modernismlab/pomes-penyeach/

 

Bildnachweis:

Wyn und Kenneth Henderson: www.ebay.co.uk/itm/335021267997

Wyn in jüngereren und in älteren Jahren: Paul Ferris: Caitlin. The Life of Caitlin Thomas. Pimlico, London 1993 /archive.org/details/caitlinlifeofcai00ferr/page/n207/mode/2up?q="Wyn+Henderson"

The Lobster Pot: www.cornwallheritage.com/ertach-kernow-blogs/ertach-kernow-fancy-a-pint-pubs-in-mid-west-cornwall-arthur-caddick/the-lobster-pot-mousehole/

Plaquette Hochzeit Caitlin & Dylan Thomas: feastcornwall.org/project/walking-with-dylan-thomas/

Guggenheim jeune, Rita Kernn-Larsen: www.thecollector.com/peggy-guggenheim-fascinating-facts-about-the-fascinating-woman/

Guggenheim Jeune, Abstract Concrete Art: www.pinterest.it/pin/614952524091821726/