Sarah Gough Adamson

1888 - 1963

 

Malerin, Stickkünstlerin

 

 

Sarah Gough Adamson (später Sarah Gough Walker / Mrs G.D. Walker) wurde in Withington, einem Vorort von Manchester geboren und hatte fünf Geschwister. Ihre Mutter Margaret (Daisy) Duncan Adamson war eine der ersten Studentinnen am Newnham College in Cambridge und unterrichtete vor ihrer Hochzeit Botanik an der Manchester High School for Girls; ihr Vater Robert Adamson (1852–1902) war Professor für Philosophie am Owens College in Manchester und unterrichtete später Logik an den Universitäten von Aberdeen und Glasgow. Die Familie übersiedelte 1893 nach Aberdeen und zwei Jahre später nach Glasgow. Die Eltern waren von der Gleichberechtigung aller Menschen und dem respektvollen Umgang miteinander überzeugt, traten für das Frauenwahlrecht ein und erzogen auch dahingehend ihre Kinder. Zusätzlich zur Schulausbildung erhielten die Geschwister zu Hause Unterricht in Zeichnen, Klavier, Tanzen, Gymnastik und sogar Fechten.

Sarah hatte drei Schwestern und zwei Brüder: die älteste Mary Agnes (Molly) Hamilton (1882–1966) wurde Schriftstellerin, Politikerin und Parlamentsabgeordnete (siehe Startseite), Una Duncan Adamson (siehe Startseite), um achtzehn Monate älter als Sarah, war Buntglasdesignerin, Malerin und Stickkünstlerin, Margot Robert Anderson (1898–1979), die jüngste der Geschwister, war Dichterin, Schriftstellerin und Übersetzerin aus dem Altenglischen; Robert Stephan (1885–1965) wurde Botaniker und lebte bis 1955 in Südafrika, Willie und seine Frau Isabel, die nach Mary Hamiltons Tod zu den Erben ihrer Buchrechte gehörte, hatten zwei Kinder.

Molly Hamilton beschrieb Sarah als lebendiges, auffallendes Geschöpf, das man unmöglich nicht beachten konnte; mit ihrem Haar wie Gold war sie eine umwerfende Erscheinung, hatte feste Ansichten und klare Vorstellungen, war intelligent - zeigte als Kind eine Begabung für Mathematik -, war sprachlich gewandt, weigerte sich aber, sich schreibend auszudrücken und griff zu Pinsel und Bleistift.

Sarah studierte am Edinburgh College of Art und machte sich als schottische Landschaftsmalerin einen Namen; neben Landschaften malte und zeichnete sie auch Porträts und Blumen und beschäftigte sich mit Stickkunst. Sie stellte regelmäßig ab 1911 ihre Arbeiten (Aquarellbilder, Ölbilder, Gouachen) an der Royal Scottish Academy aus, ging um 1915 nach London, hatte Ausstellungen an der Royal Hibernian Academy in Dublin (1915), am Glasgow Institute of Fine Arts (1912-1933), an der Royal Academy in London (1920-1942), in der jährlichen Ausstellung der Society of Women Artists (1924 in den Royal Institute Galleries) und im Rahmen der Aberdeen Artists Society. 1913 stellte sie im Salon des Artists Francais aus und gewann 1924 die Silbermedaille bei der Decorative Arts Exhibition in Paris.

Trotz Gesundheitsproblemen in ihrer Kindheit und einer langen, schweren Tuberkoloseerkrankung, ging sie in den späten 1930-er Jahren nach Indien und heiratete G. D. Walker. Das für MalerInnen oft rätselhafte und anziehende Indien inspirierte sie zu den besten ihrer Arbeiten.

Anfang der Zwanziger bis in die Dreißiger Jahre lebte Sarah in London (10 Aubrey Road, Campden Hill / 12 York Buildings, Adelphi); später - bis in die Fünfziger Jahre - bei ihren Schwestern Una und Margot in der Welwyn Garden City (100 Handside Lane), nördlich von London.

 


Literatur- und Quellenverzeichnis:

Sara Gray: The Dictionary of British Women Artists, 2009

en.wikipedia.org/wiki/Sarah_Gough_Adamson

Mary Agnes Hamilton: Remembering my Good Friends. Jonathan Cape, London 1944

www.schreibfrauen.at/mary-agnes-hamilton/

de.wikipedia.org/wiki/Royal_Glasgow_Institute_of_the_Fine_Arts

de.wikipedia.org/wiki/Datei:Royal_Academy_Simon_Fieldhouse.jpg

 

Oben: College of Art, Edinburgh / Royal Academy of Arts, London

Unten rechts: Plakat des Glasgow Institute of Fine Arts

Unten links: Eunice, A Lady in Exotic Attirein a Room

drapped in Artistic Fabrics (1913)

Werke:

A Vase of White and Pink Flowers (1930) / Khassi Dancers North India (1937) / Figures under a Fruit Tree

Weitere Werke (Auswahl):

Ashes of Roses (schwarz/weiß) / Fairlight From Pett Level /

Felicity in Perpetuity / Sussex / The Cloisonne Jar